Ein Essay von REZA HAFIZ

Heimat.

Für manche ist es ein Ort. Ein Dorf, eine Stadt, ein Land.

Für mich ist es mehr. Es ist ein Gefühl.

Jeder Ort, den ich betrete, hat das Potenzial, Heimat zu sein.

Ja, die Welt ist groß und weit, doch in ihrem Herzen finde ich immer einen Platz, der sich wie Zuhause anfühlt.

Ich finde Heimat im Wind, der durch die Palmen in der Karibik streicht. In den Stimmen fremder Sprachen, die mir auf den Straßen Istanbuls begegnen. In den Augen eines lachenden Kindes in Indien. In der Melancholie eines alten Mannes, der in Frankfurt am Mainufer sitzt.

Ich finde Heimat in den Bergen, wo die Luft klar und der Himmel weit ist. Ich finde sie in den Städten, wo die Lichter die Nacht erhellen.

Ja, wenn ich auf mein Leben zurückblicke, sehe ich nicht eine Heimat. Ich sehe viele. Meine Heimat ist überall. Überall, wo ich mich selbst spüre. In jedem Lächeln, in jedem freundlichen Blick. Jede Stadt, die ich durchquere, jedes Land, das ich betrete, schenkt mir ein Stück Heimat.

Meine Heimat lebt in den Menschen, denen ich begegne. In den Geschichten, die sie erzählen. In den Träumen, die sie mit mir teilen. In ihren Sorgen, ihren Freuden, ihren Liedern.

Ja, die Welt ist mein Zuhause. Ich bin ich nirgends fremd. Ich habe keine Grenzen. Keine Wurzeln, die mich festhalten. Ich habe Flügel, die mich tragen.

Meine Wurzeln liegen nicht in einem Land, sondern in meinem Herzen. Ich wachse mit jedem Ort, den ich berühre. Ich werde größer mit jedem Menschen, den ich kennenlerne. Sie werden Teil meiner eigenen Geschichte.

Die Welt ist meine Heimat, denn in ihr finde ich immer wieder mich selbst.